Harsches Sonderrecht wird gegen Berliner Moscheegemeinde inszeniert

Unverhältnismäßiges Großaufgebot der Polizei am 26. November bei der Durchsuchung der Neuköllner Begegnungsstätte e.V. in Berlin sorgt für weitere Diskussionen

Berlin, Neukölln - Am 26. November 2020 wurden die Räumlichkeiten des gemeinnützigen Vereines Neuköllner Begegnungsstätte e.V/ Dar as Salam Moschee von einem Großaufgebot an bewaffneten Polizeikräften durchsucht (acht große Einsatzwagen, zwei Zivilfahrzeuge, bewaffnete, maskierte und massiv einschüchternde Beamt*innen sowie weitere nicht bewaffnete Einsatzkräfte). Dem Verein wird unterstellt sich des Subventionsbetruges im Zusammenhang mit der “Soforthilfe Corona” schuldig gemacht zu haben. Der Verein hatte im März 2020, nachdem seitens des Landes Berlin öffentlich kommuniziert wurde, dass eingetragene Vereine berechtigt sind, entsprechende Anträge zu stellen, eine Corona-Hilfe in Höhe von € 14.000,- beantragt, diese wurde gewährt und alle notwendigen Finanzunterlagen zur Überprüfung der Förderungsberechtigung fristgerecht abgegeben. Ohne Prüfung aller von der IBB angeforderten Unterlagen und trotz expliziter schriftlicher Rückfrage des Vereinsvorstandes nach der Rechtmäßigkeit der Förderung sowie dessen Ankündigung im Falle eines Irrtums die sofortige Rückzahlung zu veranlassen, fanden auf Antrag der Berliner Generalstaatsanwaltschaft am gestrigen Tag Durchsuchungen statt. Das Vorgehen der Staatsanwaltschaft und des Untersuchungsführers wird von Johannes Eisenberg, einem der beauftragten Anwälte, wie folgt beschrieben:

“Die gesamte Art und Weise der Durchsuchung, aber auch die Verdachtsschöpfung ist völlig unangemessen und unverhältnismäßig und trägt das Stigma einer islamophobischen Motivlage [...]. Die Sache sieht so aus, als sei ein harsches Sonderrecht gegen eine Moscheegemeinde inszeniert worden [...]. Ich frage mich welcher Ermittlungsaufwand und welche Durchsuchungsaktionen gegen ein Bistum oder eine Kirchengemeinde inszeniert würden”

Der Vorstandsvorsitzende und Imam der Moscheegemeinde, Mohammed Taha Sabri berichtet:

“Ich stehe noch immer unter Schock und hadere mit der Fassungslosigkeit, die mich seit gestern heimsucht. Eine solche Erfahrung der Hilflosigkeit und Bestürzung, während mehrere schwerbewaffnete Beamt*innen das eigene Heim durcheinanderbringen, wünsche ich niemanden. Dennoch erschüttern die massive Unrechtbehandlung und das unverhältnismäßige Vorgehen der Staatsanwaltschaft nicht meinen Glauben an unseren Rechtsstaat. Wir werden erneut den Rechtsweg beschreiten, für unsere Rechte einstehen und unsere verfassungsmäßige Gleichbehandlung fordern.”

Ansprechperson: Mohamed Taha Sabri, Neuköllner Begegnungsstätte e. V. Erreichbar über: Pressestelle J. Villamor: 01787843094

 

PM NBS Polizeidurchsuchung vom 26Nov2020.pdf

„Ich höre Deinen Ruf- Gebetsruf als Zeichen des Zusammenhalts in der Corona-Krise“

*Öffentlicher Adhan erstmalig in Berlin*

Corona hat alle im Griff. Die Welt steht fast still und der übliche Alltag ist auf dem Kopf gestellt.

Spirituelle Rückzugsorte für Gläubige aller Couleur sind geschlossen und kraftspendende Zusammenkünfte nicht mehr möglich. Doch gerade in dieser schwierigen Zeit brauchen die Gläubigen religiöse Unterstützung und Trost.

Daher startet die Neuköllner Begegnungsstätte/ Dar as-Salam Moschee gemeinsam mit dem „Interkulturellen Zentrum der Genezareth Gemeinde“ die Initiative „Ich höre Deinen Ruf- Gebetsruf als Zeichen des Zusammenhalts in der Corona-Krise“.

*Ab dem 03. April 2020 werden erstmalig in der Geschichte Berlins täglich um Uhr 18.00 und Freitags um Uhr 13.30 christliche und islamische Gebetsrufe erklingen.* Die Glocken des Interkulturellen Zentrums der Genezareth Gemeinde und der islamische Gebetsruf aus der Dar as-Salam Moschee werden im Gleichklang zum Gebet und zur Einigkeit aufrufen.

Die Gemeinden möchten mit dieser Aktion, Hoffnung, Zuversicht und Solidarität vermitteln. In ungewissen Zeiten sind Solidarität und Zusammenhalt die wichtigsten Güter.

 

 

 

Deine Moschee braucht Dich!

Corona-Krise = Moschee-Krise

 

Ausgangssperre, Kontaktvermeidung, Versammlungsverbot – Unsere Hauptstadt scheint still zu stehen. Covid-19 schränkt unseren Alltag massiv ein, verunsichert und trennt uns von unserem wichtigsten Zufluchtsort, unserer Moschee. Ein Zufluchtsort, der auch nach der Corona-Krise existieren soll. Um das zu erreichen brauchen wir Deine Hilfe!

Die Gebetsräume sind leer und wir alle sind gezwungen ohne unsere Gemeinschaft zu beten. Für uns alle ist dies ein großes Opfer und erfüllt unsere Herzen mit Schmerz, aber die Hoffnung bald wieder Schulter an Schulter zusammen zu sein, gibt uns Kraft. Bis dieser Tag kommt wollen jedoch diese Räume unterhalten und die Rechnungen bezahlt werden.                                                            

Ob Miete, Strom oder Wasser, bislang konnte die Dar as-Salam Moschee diese Kosten durch die großzügigen Spenden unserer Besucher*innen stemmen. Ohne Besucher*innen haben wir aber keine Einnahmen und ohne Einnahmen können wir die hohen Forderungen nicht begleichen.

Deshalb bist jetzt Du gefragt! Hilf auch deiner Moschee diese schwere Zeit zu überstehen, sodass wir in der Zeit nach Corona, Gott bei einem gemeinsamen Gebet in der Moschee danken können, dass diese schwere Zeit vorüber ist.

Deshalb liebe Muslim*innen: Spendet für das Haus Gottes und erfüllt damit eure Pflicht gegenüber dem Schöpfer.

Gott sagt im Quran: 

„Gewiß, denjenigen Männern, die Almosen geben und denjenigen Frauen, die Almosen geben und (damit) ein gutes Darlehen geben, wird es vervielfacht werden; und für sie wird es trefflichen Lohn geben.“ (Sure Al-Hadid (57), Vers 18)

Für die Erhaltung der Dar as-Salam Moschee/ Neuköllner Begegnungsstätte e.V. kannst du deine Spende unter der folgenden Bankverbindung entrichten:

Bankverbindung

Neuköllner Begegnungsstätte e.V.

Berliner Sparkasse
IBAN: DE50 1005 0000 0190 5719 50
BIC:   BELADEBEXXX

 

Absage des Freitagsgebetes und aller weiteren Gemeinschaftsaktivitäten in der Neuköllner Begenungsstätte / Dar as-Salam Moschee Berlin Assalamu alaykum

Liebe Geschwister,

mit sofortiger Wirkung werden alle gemeinschaftlichen Aktivitäten und Versammlungen in der NBS/Dar as-Salam Moschee Berlin Neukölln ausgesetzt. Dazu gehören sowohl Gemeinschaftsgebete wie auch jegliche andere Personenversammlungen.

Die Räumlichkeiten der Moschee werden ab sofort nur für verwaltungsbezogene Angelegenheiten genutzt. Den Besucher*innen wird die Verrichtung gemeinsamer Gebeten in der NBS/Dar as-Salam Moschee Berlin Neukölln untersagt. Sollten sie alleine beten wollen, steht ihnen dies selbstverständlich frei. Bitte habt alle Verständnis. Solltet Ihr unaufschiebbare religiöse Anliegen haben, bitten wir Euch diese zuvor telefonisch oder via E-Mail vorzutragen, sodass individuelle Termine vergeben werden können.

Es ist es an uns, unser Vertrauen in Allah, den Allmächtigen, zu setzen.

قُل لَّن يُصِيبَنَآ إِلَّا مَا كَتَبَ ٱللَّهُ لَنَا هُوَ مَوْلَىٰنَا ۚ وَعَلَى ٱللَّهِ فَلْيَتَوَكَّلِ ٱلْمُؤْمِنُونَ

(التوبة 51)

„Sag: Uns wird nur das treffen, was Allah für uns bestimmt hat. Er ist unser Schutzherr. Auf Allah sollen sich die Gläubigen verlassen.“ (Sure 9/ Vers 51)

Die NBS empfiehlt den Gläubigen auf Händeschütteln und Umarmungen zu verzichten, verstärkt die Hände zu waschen. All dies kann die Übertragung und eine mögliche Infektion unterbinden.

Personen mit Symptomen (wie Erkältungsfieber oder Husten), ob sie Erwachsene oder Kinder sind, oder diejenigen, die Kontakt mit gesicherten infizierten Personen haben, werden dringend gebeten in jedem Fall zu Hause zu bleiben und die Moschee nicht aufzusuchen.

Reduziert Eure sozialen Kontakte auf das Notwendige und unterstützt Eure Moscheen mit Spenden, da durch die kurzfristige Schließung Einnahmequellen wegfallen, die nicht kompensiert werden können. Vermeidet bitte, Gerüchte über die Epidemie ohne Wissen zu verbreiten und die Lage unnötig zu dramatisieren. Haltet euch an offizielle Gesundheitseinrichtungen.

Wir bitten Gott, den Allmächtigen, die ganzen Menschheit von dieser Epidemie zu befreien und unser Land vor allem Bösen und Widrigen zu bewahren. Gelobt sei Allah (t), dem Herrn der Welten"

NBS_CORONAVIERUS.PDF