Auch wenn wir dem Landesamt für Verfassungsschutz die gestellten Fragen bereits vor ca. vier Wochen beantwortet haben (honi soit qui mal y pense, wenn er oder sie darüber nachsinnt woher Herr Adamek seine Informationen hat), sind wir gerne bereit sie erneut zu beantworten.

 

Sascha Adamek:

Uns liegt ein Video vor, dass einen Besuch des saudischen Predigers Mohamed al-Arifi in der NBS zeigt. Herr al-Arifi sitzt neben dem Imam Herrn Sabri. Trifft es zu, dass dieser Besuch bereits im Jahr 2009 stattgefunden hat?

Ja, Muhammad Al-Arifi war bereits 2009 bei uns. Zu diesem Zeitpunkt war uns Nichts über die problematischen Positionen des Herren bekannt. Wissen über seinen Hintergrund erwarben wir erst 2013 und haben uns öffentlich (bei der ARD Sendung Anne Will) von diesem Mann distanziert.

Sascha Adamek:

Wie ist dieser Besuch von Herrn al-Arifi in der Dar-as Salam-Moschee damals zustandegekommen? Haben sie Herr al-Arifi eingeladen?

Herr Arifi wurde von uns weder im Jahr 2013 noch im Jahr 2009 eingeladen. 2009 erlaubten wir ihm aufgrund der Bitte einiger Bekannte bei uns zu referieren. Im Jahr 2013 sprach er selbst den Wunsch aus bei uns zu predigen. In beiden Fällen haben wir ihn nicht aktiv eingeladen.

 

Sascha Adamek:

Als Kameramann hat den Besuch von al-Arifi der schon damals einschlägig bekannte radikale Salafist Reda Seyam in der NBS aufgenommen. Auch darüber liegt uns Bildmaterial vor. Wie kam diese Tätigkeit Seyams in der NBS zustande? Wurde Seyam von Herrn Sabri beauftragt? Warum hat er ihm eine Drehgenehmigung erteilt?

Reda Seyam war vielleicht 2009 dem Verfassungsschutz einschlägig bekannt und vielen Bildleser*innen, die die Schlagzeile über die Namensgebung seines Sohnes empörend fanden, uns jedenfalls war er nicht in diesem Ausmaße bekannt. Wir hätten zu diesem Zeitpunkt Herrn Seyam nicht in der Masse der Besucher*innen als gefährlichen Salafisten enttarnen können und ihn des Hauses verweisen können. Wir führen am Eingang unserer Moschee keinerlei Personen oder Gesichtskontrollen durch, was die Bezeichnung 'Aufnahme' keineswegs rechtfertigt. Herr Seyam war Teil der Entourage Herrn Arifis und hat in seinem Auftrag gefilmt. Bis heute verweigern wir keinem Referenten/ Prediger die Videoaufnahme seiner eigenen Vorträge.

 

Sascha Adamek:

Im Interview mit uns hat Herr Sabri zu einem Besuch des saudischen Predigern Mohamed al-Arifi im Jahr 2013 erklärt, dieser habe sich zufällig in Berlin aufgehalten und sei auf Initiative von Moscheegängern eingeladen worden. Auch sagte Herr Sabri dieses sei in der zehnjährigen Geschichte der NBS nur einmal passiert. Wie erklären Sie das vor dem Hintergrund des Besuches von 2009?

Wir haben nie etwas verheimlicht und wüssten sehr gern wie es zu dieser Aussage kommen konnte. Allerdings können wir aufgrund des nicht vorhanden Zugangs zum Interview, leider nichts dazu sagen. Obwohl Sie, Herr Adamek, mehrfach zugesagt hatten das gesamte Interview der Öffentlichkeit und vor Allem uns zugänglich zu machen, ist dies bis dato nicht geschehen.

WICHTIG!

Die NBS ist aufgrund dieser Erfahrungen dazu übergangen, bei den möglichen Gastpredigern und Gelehrten genauer nachzuforschen. Zuletzt (im Okt. 2017) waren zu einem „Koran-Rezitations-Wettbewerb“ 15 Gelehrte eingeladen Über die Polizei ließ die NBS nachfragen, ob irgendwelche Bedenken gegen einzelne Personen vorlägen, was verneint wurde. Über andere Kanäle erfuhr die NBS aber doch von einer Person, deren Hintergrund die NBS bedenklich fand und sie deshalb auslud und den schon gedruckten Flyer nicht weiter verteilen ließ.